Billerbeck 2020 – Entwicklungsperspektiven für die Stadt Billerbeck 10. Juni 200931. März 2021 Vorbemerkungen Die Billerbecker Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen setzt sich intensiv mit der künftigen Entwicklung der Stadt Billerbeck auseinander. Teilaspekte sind öffentliche Gebäude, Räumlichkeiten und Grundflächen der Stadt. Unser Ziel ist eine langfristige Entwicklung dieser Anlagen im Sinne einer bürgerfreundlichen, barrierefreien und generationenübergreifenden aber auch umweltgerechten Nutzung. Ein optimales Raumangebot soll für Kultur und Freizeitaktivitäten geschaffen werden. Ebenso werden Überlegungen angestellt, welche Gebäude künftig für die Verwaltung zur Verfügung stehen können. Es ist bereits jetzt deutlich, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und damit auch die finanziellen Mittel der Stadt eine wenig erfreuliche Entwicklung durchmachen werden. Die Vorschläge verstehen sich daher als langfristige Perspektiven, deren Umsetzung zum Teil auch erst mit den künftig anders gelagerten Nutzungsansprüchen möglich sein wird (z.B. sinkender Bedarf an Kindergartenplätzen). Im Folgenden werden zwei Ideen der Grünen Fraktion dargestellt, deren mögliche Realisierung in Teilen voneinander abhängig ist: Kulturhof Billerbeck/Bauhof Billerbeck Rathaus/Verwaltungsgebäude der Stadt Billerbeck 1a – Bauhof Billerbeck Im Rahmen einer Ortsbesichtigung mit der Bürgermeisterin Frau Dirks, Herrn Mollenhauer und Herrn Erfmann konnte sich unsere Fraktion ein Bild vom Bauhof der Stadt machen. Überraschend war die Ausstattung und welche Fülle an Leistungen von dieser Stelle ausgehen. Laut Recherchen der Verwaltung wurde das heutige Bauhofgebäude als Trocknungsanlage für Grünfutter- und Knollen in den Jahren 1951/52 erstellt. Der gesamte Kernbereich war während dieser Nutzung eine große Halle, die auch in dem turmartigen Gebäudeteil bis oben offen war. Schüttboxen 2 für Grünfutter, ein Wäscheraum sowie ein Trafo- und ein Lagerraum waren Bestanteil des Gebäudes. Auf der rückwärtigen Seite war noch ein Büro, das später wieder entfernt wurde. Deutlich wurde bei dieser Ortsbesichtigung, dass für die heutige Nutzung als Bauhof, deutlich zu wenig Platz ist. Laut Aussage der Verwaltung sind in allen Bereichen innerhalb und außerhalb des Gebäudes die Verhältnisse sehr beengt, insbesondere die Teile in den handwerkliche Tätigkeiten verrichtet werden, lassen nur bedingt ein effektives Arbeiten zu. Vorstellbar bzw. wünschenswert wäre daher auch seitens der Verwaltung ein neuer Standort mit Anlagen, welche neu auf die Bedürfnisse eines schlagkräftigen Bauhofs zugeschnitten werden könnten. Ein denkbarer Alternativstandort wäre z.B. das neue Gewerbegebiet Hamern. 1b – Kulturhof Billerbeck Seit Jahren wird über eine Alternative zum jetzigen TOT an der Ludgeri-Grundschule diskutiert. Die Pavillons sind marode; eine erneute Sanierung ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr sinnvoll. Neue Räumlichkeiten für die Jugendarbeit sind daher dringend geboten. Die Billerbecker Fraktion von Bündnis90/Die Grünen hält zudem das Konzept für überholt, welches einen Treffpunkt alleinig für die junge Generation vorsieht. Weiter ist der „Kultursaal“ in der „Alten Landwirtschaftsschule“ für Veranstaltungen, aus unserer Sicht langfristig nur noch bedingt geeignet. Ziel soll es sein, einen Ort zu schaffen, der eine generationenübergreifende Kultur- und Freizeitgestaltung ermöglicht. Auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude ist der jetzige städtische Bauhof in unseren Blickwinkel geraten. Nach unseren Vorstellungen ist das Gebäude und auch seine Lage in idealer Weise geeignet. Neben einer fantastischen Atmosphäre bietet auch das Umfeld genügend Raum für alle denkbaren Erweiterungen oder auch nur für Aktivitäten unter freiem Himmel. Wie bereits oben unter Punkt I geschildert, dürften dabei baulich alle Möglichkeiten offen stehen. Die Nähe der Berkelaue wäre ebenfalls eine Bereicherung. Auch das Freibadgelände mit den Rasenflächen, dem Beachvolleyballfeld und dem Spielplatz in unmittelbarer nähe zum Bauhof könnte für sinnvolle Synergien sorgen. Ziel soll es sein, Räumlichkeiten für Kultur und Freizeit zu schaffen, unabhängig von Alter und Zielsetzung der Gruppierungen. Dabei ist jedoch nicht an Großveranstaltungen gedacht, die möglicherweise einen Konflikt mit der angrenzenden Wohnbebauung auslösen würde. Einer Bewirtschaftung des Kulturhofes durch z.B. den „Verein Interkulturelle Begegnungsprojekte e.V.“ (IBP) hätte sicherlich eine zusätzliche positive Wirkung. Der IBP steht der Idee, vor allem der generationenübergreifenden Nutzung, sehr positiv gegenüber. 2 – Rathaus/Verwaltungsgebäude der Stadt Billerbeck Um ausreichend Räumlichkeiten für die Verwaltung zu erhalten, wird es notwendig das Dachgeschoss des Rathauses auszubauen. Als weitere umfangreiche Baumaßnahme zur Erreichung der Barrierefreiheit wird derzeit der Einbau eines Aufzuges diskutiert. Ein Teil der Verwaltung ist in angemieteten Gebäuden im Umfeld untergebracht. Ausgehend von den vorbeschriebenen Sachverhalten wird von der Fraktion Bündnis90/Die Grünen vorgeschlagen, dass die „Alte Landwirtschaftsschule“ mittel- bis langfristig als Rathaus II genutzt wird. Folgende Vorteile böten sich: Ein weiterer Ausbau des Rathauses kann entfallen Die „Alte Landwirtschaftsschule“ dürfte auf Grund der heutigen Struktur bereits gute Voraussetzungen für eine Verwaltung aufweisen (Bauart, Parkplätze, Erreichbarkeit etc.) Ein kostenintensiver Aufzug im historischen Rathaus könnte entfallen oder aber kleiner dimensioniert werden, sofern eine Verlagerung von Verwaltungsteilen mit stark frequentierten Bereichen erfolgt. Bisherige Aufwendungen für die Anmietung externer Bürofläche entfällt Der langfristige Leerstand eines städtischen Gebäudes bei gleichzeitiger Mietzahlung bzw. Neuausbau von Büroflächen entfiele. Der „Kultursaale“ könnte künftig ausschließlich für Rats- und Ausschusssitzungen genutzt werden. Die schlechten Bedingungen des heutigen Ratssaales hinsichtlich der Akustik und Sichtverhältnisse für Zuhörer und Besucher wären damit aufgehoben. Durch den rapide sinkenden Bedarf an Kindergartenplätzen sinkt der Bedarf an Räumlichkeiten. Eine sinnvolle Folgenutzung kann so in der „Alten Landwirtschaftsschule“ erfolgen Antrag Teil 1a und 1b Die Verwaltung wird beauftragt, für die oben beschriebenen Vorschläge unter Ia und Ib, also Verlagerung des Bauhofs in Verbindung mit der Schaffung eines Kulturhofes eine Machbarkeitsstudie anzufertigen. Diese soll unter anderem ein Grobkonzept zur Art und Größe eines alternativen Bauhofs aufzeigen und die Möglichkeiten des Bauhofumbaus zum Kulturhof prüfen. Insbesondere soll natürlich der finanzielle Rahmen aufgezeigt werden. TEIL 2 Die Verwaltung wird gebeten, für den oben beschriebenen Vorschlag unter III ein Konzept zu erarbeiten, welches eine Verlagerung der Verwaltungsräumlichkeiten beschreibt. Auch hier sind finanzielle und zeitliche Rahmenbedingungen von besonderem Interesse.
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